Motorbootrennsport

Als wir 1975 begonnen haben Motorbootrennen zu organisieren gab es in Österreich nur sehr wenig Fahrer.

Die ersten Piloten die für den RSC-Regau an den Start gingen waren gleich 1975 der bereits rennerfahrene Dieter Kirchgatterer und der Neuling Karl Bohrer.
Bereits ein Jahr später waren alle Österreicher mit Ausnahme von Erwin Zimmermann und Dieter Schulze mit einer Lizenz des RSC-Regau am Start und die Zahl der Fahrer war von zwei auf acht angewachsen.
Wir wurden nun der Verein für nahezu alle österreichischen Fahrer und damit untrennbar verbunden mit den Erfolgen oder Misserfolgen des österreichischen Motorboot Sportverbandes. In den folgenden Jahren arbeiteten sich unsere Fahrer zur Weltspitze heran und es stellten sich erste große Erfolge ein.
Als Erster konnte Wilfried Weiland aus Amstetten einen Titel gewinnen.

Er wurde zwischen 1976 und 1981 zwei Mal Weltmeister und holte mehrere Vize Welt und Europameister Titel in der Klasse OD. Seine Boote baute er selber, anfangs ist er die Klasse OB und später in der damals größten UIM Klasse „ Formula Grand Prix“ gestartet.

Trotz größtem Ehrgeiz und vollem Einsatz reichte es für Karl Bohrer aus Alkoven „nur“ zu unbedankten zweiten Plätzen bei Titelveranstaltungen. Er begann ebenfalls in der Klasse OB und wechselte später in die Klassen OC und OD. In den beiden größeren Klassen holte er aber immerhin zwischen 1982 und 1985 nicht weniger als sechs Medaillen bei Welt- und Europa Meisterschaften.

Herbert Moritz aus Regau der 1977 nach der WM in Unterach vom Automobilslalom zum Motorboot-Rennsport wechselte krönte seine Laufbahn mit einem Vize-Weltmeister Titel 1986 in der Klasse O-350. Leider ist er 1991 viel zu früh bei einem Betriebsunfall verstorben.

Unser erfolgreichster Pilot war Christian Steineder aus Alkoven. Er fuhr sein erstes Rennen 1977 in Unterach und konnte seinen ersten Titel 1983 in der Klasse OB gewinnen. Er begann auch in der Klasse O-350 und wechselte später ebenfalls in Klassen O-500 und O-700. Insgesamt konnte er drei Welt- und fünf Europameisterschaften und weitere sechs Medaillen bei Titelveranstaltungen für den RSC-Regau gewinnen.

Von unserer ersten Veranstaltung in Grein 1979 war Johann Kronsteiner derart beeindruckt, dass er ein Jahr später ebenfalls in den Motorboot Rennsport eingestiegen ist. Er konnte bereits 1983 erstmals Vize Weltmeister der Klasse OD werden. In den folgenden Jahren konnte er zwar viele Siege bei internationalen Rennen erringen, scheiterte jedoch bei Titelveranstaltungen jeweils auf Grund technischen Problemen oder an einer Wendeboje. Erst 1993 gelang es ihm Welt- und Europameister der Klasse O-700 zu werden. 1996 wurde er nochmals Europameister.

Dass es im Rennsport nicht nur Titel zu gewinnen und Siege zu feiern gibt mussten wir Anfang der Saison 1994 schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Gerhard Neubacher aus Regau, einer unserer jungen bereits sehr erfolgreichen Piloten in der Klasse O-350 erlitt bei einem Unfall in Brodenbach tödliche Verletzungen. Er hatte bereits mehrere internationale Rennen gewonnen, war mehrfacher österreichischer Staatsmeister und hatte die Voraussetzungen und das Können einer der ganz Erfolgreichen zu werden. Seine freundliche und ehrliche Art wird uns und allen Rennfahrerfreunden immer in Erinnerung bleiben.

Rupert Temper aus Grein fand den Motorbootrennsport ebenfalls interessant und war Anfangs in der Klasse O-700 erfolgreich, ehe er in die Formel 3 umstieg und hier 1997 Vize Weltmeister wurde.

Anfang der 80iger Jahre war ein sehr großer Zuwachs an Lizenznehmern zu verzeichnen und wir hatten bis zu 20 Fahrer am Start. Die gegenteilige Entwicklung hat der Motorboot Rennsport aber zwischen 1990 und 1995 erfahren. Sehr viele österreichische Fahrer haben aufgehört und ein Nachwuchs war eher nicht vorhanden. Wir hatten aber Glück.
Es ist offensichtlich für ausländische Piloten interessant geworden mit einer Österreichischen Lizenz und für den RSC-Regau zu starten. Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass sie sich von unserem Club gut betreut fühlen. Unser Obmann Erwin Lang ist Bundessportleiter, ist als UIM Kommissar bei sehr vielen Titelveranstaltungen anwesend, hat sehr gute Kontakte zu den Piloten und versucht immer die Probleme aller anwesenden Fahrer zu lösen.
Bernd Beckhusen aus Berlin, ein sehr Erfolgreicher Pilot aus der ehemaligen DDR beendete seine Karriere bei uns mit einem Vize Weltmeister Titel in der Klasse O-700 im Jahr 1993 und einem dritten Platz 1994 in der 350iger Klasse.
Bernd Poeschke ebenfalls aus Berlin war 1996 mit einer Bronze Medaille bei der Europameisterschaft O-350 erfolgreich.
Krisztian Kertes aus Szeged (Ungarn) war 1998 für uns erfolgreich und belegte Platz 3 bei der Weltmeisterschaft O-700.

Mikhail und Ivan Atamanov aus St. Petersburg in der Klasse O-500. Beide haben einige internationale Rennen gewonnen, Ivan wurde 2000 Vize Europameister der Klasse F-500.

Peter Balac aus Piestany (Slowakei) ein junger strebsamer Pilot fährt O-350.

Hannes Bohinc aus Wien, fährt die größten stärksten und teuersten Boote in unsrem Team, er fuhr anfangs Offshore und wurde 1997 Europameister der Offshore Klasse C2.Er ist dann in die Klasse Endurence umgestiegen und hat hier einmal die Welt- und zweimal die Europameisterschaft gewonnen, sowie jeweils einen dritten Platz bei der WM und EM belegt. Sein derzeitiges Boot, die WETTPUNKT.COM hat eine Länge von 12m und wird von zwei Motoren mit jeweils 820 PS angetrieben.

Als Erste nicht Österreicher kam 1991 Ferenc Csaco aus Budapest in unser Team. Er feierte seither viele Siege bei internationalen Rennen, wurde oftmaliger Staatsmeister in den Klassen O-500 und O-700, außerdem startet er in der Formel 3 WM. Die größten Erfolge feierte er 1991 und 92 wo er drei dritte Plätze bei Weltmeisterschaften belegte.

Attila Havas einer der erfolgreichsten Piloten weltweit, ebenfalls aus Budapest ist sei 2002 „Regauer“. Sein Beitrag zu den Erfolgen des RSC sind ein Vize WM Titel 2003 und ein dritter Platz bei der EM 2002 jeweils in der Klasse F-500.

Holger Kluge aus Berlin hat 1995 seine Rennfahrer Laufbahn mit einer Lizenz des RSC-Regau begonnen. Seither wurde er zweimal Staatsmeister, holte 1998 in der Klasse O-350 den Vize Europameister Titel und belegte 2002 bei der EM O-700 den dritten Platz.

Aus Bienenbüttel (D) kommt Candy Koschinski, er hat 2000 ebenfalls mit einer österreichischen Lizenz begonnen. Eine Reihe von internationalen Siegen und guten Platzierungen in den Staatsmeisterschaften gehen auf sein Konto.

Aus Traben-Trarbach an der Mosel stammt Oliver Lucas, er ist schon als erfahrener Pilot zu uns gekommen. Seine Boote baut er selber, rüstet aber auch teilweise seine Konkurrenten mit seinem Material aus. In der Gegenwart ist er unser erfolgreichster Fahrer. Seine Klasse ist die OSY-400, hier wurde er zwei Mal Europameister und holte weitere 6 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften. 2003 hat er einen Abstecher in die 125iger Klasse unternommen und Konnte bei der WM in Lakeland (USA) mit einem neuen Ahrens Motor gegen eine Amerikanisch-, Japanische Übermacht den Vize Weltmeister Titel holen.

Bernd Majewski aus Dannenreich (D) startet in der Klasse Formel R-1000, eine Innenbord Klasse mit 1000ccm die nur in Europa gefahren wird, sehr erfolgreich. Er konnte seit 1999 in jedem Jahr einen Podestplatz bei der EM erringen. Zwei mal Europameister, zwei mal Vize EM und ein dritter Platz sind die hervorragende Ausbeute.

Die Klassen O-250 und O-350 fährt Andreas Otto aus Berlin, er ist 1998 zu uns gekommen und hat neben einigen Siegen bei internationalen Rennen stets Spitzenplätze bei der österreichischen Staatsmeisterschaft belegt.

Ebenfalls aus Berlin kommt Frank Pfennig von Beruf Bootsbauer der sich im Jahr 2000 entschlossen hat eine österreichische Lizenz zu nehmen und für den RSC-Regau zu starten. Stets im Vorderfeld auf den verschiedenen Ergebnislisten zu finden hat er seine Laufbahn im Jahr 2003 mit einem Vize Weltmeister Titel und einem dritten Platz bei der EM in der
Klasse O-350 gekrönt.