Geschichte des Vereins

Rennsportclub Regau im Wandel der Zeit (1974 - 2004)


Am 23.November 1973 fand im Gasthaus Köblinger in Regau die Gründungsversammlung der RSC-Regau statt. Angemeldet wurde der Verein am 02.01.1974.
Hans Kroismayr aus Rutzenmoos gründete mit einer Schar Motorsportbegeisteter den RSC-Regau.
Hans Kroismayr war auch 10 Jahre vorher, 1964, der Gründer des MSC-Rutzenmoos.

Gründungsvorstand:

Obmann Gerhard NEUMANN
Obmann Stellvertreter Franz MALZNER
Schriftführer Fritz GATTINGER
Kassier Walter THALHAMMER 
Vorstandmitglieder Hans KROISMAYR
Vorstandmitglieder Johann EDER
Vorstandmitglieder Engelbert EDER

Autobahnrennen in Anif bei Salzburg, Gaisbergrennen, Flugplatzrennen in Zeltweg und Aspen waren zu dieser Zeit die motorsportlichen Höhepunkte in Österreich. In unserer näheren Umgebung gab es viele kleine Motocross Veranstaltungen und Skijörings.
Wir begannen als Motorradclub mit einer kleinen Mannschaft: Hans Kroismayr startet in der 50iger und 250iger Klasse und Johann Zemsauer in der Klasse bis 125ccm. Mit Hans Zemsauer als Aushängeschild, wuchs unsere Motorradmannschaft sehr rasch an. So verstärkten innerhalb kürzester Zeit klingende Namen wie Hans Parzer, Edi Stöllinger und Stefan Klabacher unser Team.
Ein wesentlicher und sehr wichtiger Punkt bei der Gründung unseres Vereins war auch, dass wir uns nicht alleine dem Motorsport verschrieben, sondern auch für andere Sportarten ein offenes Ohr hatten.

Richtungsweisend für unseren Verein sollte eine Freundschaft zu Dieter Kirchgatterer und den mehrmaligen Motorboot-Weltmeistern Dieter Schulze und Erwin Zimmermann werden. Diese äußerten den Wunsch, den damals etwas am Boden liegenden Motorboot-Rennsport in Österreich, mit Hilfe einer Veranstaltung, wieder auf die Beine zu bringen.

In unserer damaligen Begeisterung wagten wir uns in dieses Neuland. Von uns hatte noch niemand ein Motorbootrennen gesehen, oder davon gewusst wie man eines organisiert.

Innerhalb kürzester Zeit eigneten wir uns, unter der Führung von Hans Kroismayr, der wieder einmal sein hervorragendes Organisationstalent bewies, das nötige Know-How für die Durchführung eines internationalen Motorbootrennens an. Dazu waren Besuche bei Motorbootrennen in Deutschland und Italien und unzählige Gespräche mit aktiven Fahrern und Funktionären nötig.
Mit Unterach/Attersee fanden wir einen idealen Veranstaltungsort. Im Oktober 1975 war es dann soweit, wir veranstalteten unser erstes internationales Motorbootrennen, welchem noch viele folgen sollten.


In dieser Zeit präsentierte sich unser Verein zweimal auf der Niki Lauda Show in Wien.
1976 gingen wir mit der Firma Bosch Wien für 3 Jahre ein Sponsorübereinkommen ein, die dem Club eine großzügige Unterstützung bot, was aber noch mehr den aktiven Fahrern zugute kam. Während dieser Zeit führten wir den Clubnamen „Bosch Racing Team RSC-Regau“.


In Folge machten wir eine Vielzahl kleiner Veranstaltungen wie Autoslaloms, Skirennen, Wandertage, Familiensternfahrten, Sommernachtsfeste und Bälle. Dank dieser umfangreichen Aktivitäten wuchs unser Mitgliederstand rasch an, im August 1975 zählten wir bereits über 400 Mitglieder. Ermuntert durch diesen guten Start und vielen weiteren kleinen Erfolgen, wagten wir uns an größere Veranstaltungen heran.
Eder Engelbert, ein leidenschaftlicher Wanderer, nahm mit einer Gruppe von 30 bis 40 Wanderern, wöchentlich bei Wanderveranstaltungen in Österreich, Deutschland und Italien teil.

Ein offenes Ohr fand er, als er mit dem Wunsch, in Regau einen internationalen Wandertag zu veranstalten, an den Clubvorstand herantrat. So organisierte Eder Engelbert in Folge 11 intern. Wandertage mit 3000 bis 7500 Teilnehmern.
In den Jahren 1976 bis 1978 erreichte unser Verein sehr große Erfolge. Unsere Aktiven errangen Staatsmeistertitel in den Sektionen Auto, Motorrad und Motorboot, 2 Europameistertitel durch Edi Stöllinger und durch Wilfried Weiland sogar einen Weltmeistertitel. Aber auch die Veranstaltungen konnten sich sehen lassen, Höhepunkt war 1977 die erste Motorboot-Weltmeisterschaft bis 500ccm in Unterach/Attersee.
1978 veranstalteten wir in Unterach für viele Jahre das letzte Motorbootrennen, bedingt durch das schlechte Wetter wurde es leider auch unser erster größerer Rückschlag und wir mussten infolge etwas kürzer treten.

Das wirkte sich auch bei den Fahrverträgen unserer Motorradfahrer aus, es war uns nicht mehr möglich das ganze Feld zu halten. Hans Zemsauer beendete seine Laufbahn, einige suchten sich neue Vereine. Nur Edi Stöllinger hielt uns noch weitere zwei Jahre die Treue. Er krönte seine Laufbahn mit einem Sieg beim Motorrad WM-Lauf in Assen/Holland.

An diese Zeit konnten wir am Motorradsektor nie mehr anschließen. Mit Karl Billich und Gerhard Offenhauser hatten wir noch einige Jahre zwei Fahrer, die viele schöne Erfolge national und international für den RSC-Regau herausfuhren. In den letzten Jahren war Manfred Baumann aus St. Georgen in der 125iger WM und Johann Wolfsteiner in der Superbike-Klasse sehr erfolgreich für den RSC unterwegs, er errang d
rei Staatsmeistertitel und in seiner letzten Saison wurde er beim 24 Stunderennen in LeMans 16ter.
Heute sind im Motocross einige für die Zukunft sehr viel versprechende junge Fahrer, wie Norbert Stadlbauer, Andi Haas, Fabian Gusta und Dominik Gaigg für den RSC-Regau am Start und erreichen schon beachtliche Erfolge.

In den Jahren nach 1980 konzentrierten wir uns mehr auf den Motorbootrennsport. Dank des großen Einsatzes unseres Obmannes Erwin Lang wurden wir die Heimat fast der gesamten österreichischen Motorbootrennfahrer. Erwin Lang übernahm zu dieser Zeit eine Funktion im österreichischen Motorbootsportverband.

Wir führten in den nächsten Jahre Motorbootrennen in Wien, Linz, Aschach, Pupping und Grein durch, bis wir mit Marbach an der Donau und später in Grein wieder einen idealen Veranstaltungsort fanden. Nach mehreren schönen Jahren in Grein wechselten wir nach Aschach. Derzeit veranstalten wir in Au/Donau und auch nach 24 Jahren Pause wieder in Unterach/Attersee.
Neben den jährlichen Großveranstaltungen (Motorbootrennen) führten wir in den Jahren ab 1995 noch eine Vielzahl kleinerer Veranstaltungen durch.
Noch in guter Erinnerung 1995, das 20-Jahr-Jubiläum, mit der „Saalbacher Schilehrer Musi“ und vielen ehemaligen aktiven Fahrern (Zemsauer, Stöllinger,…).
Erwin Biernadsky organisierte mit der Trial-Gruppe zwei intern. Motorrad-Trials und drei intern. Fahrrad-Trials in der näheren Umgebung von Regau. Weiters veranstalteten wir zwei Go-Kart-Rennen und ein Mini-Bike-Rennen.

Mitte der 90iger Jahre wurde die Idee geboren, wir könnten Seifenkistenrennen für Kinder organisieren. Also haben wir beschlossen sechs Seifenkisten zu bauen. Hier ist einem Mann zu danken, der sowohl seine Idee als auch sehr viel Arbeitszeit eingebracht hat, um dieses Projekt zu realisieren, nämlich Erwin Neubacher. Er war es auch der wesentlich am Bau unseres RSC-Zeltes (250 Sitzplätze) und der Zelteinrichtung beteiligt war. Die RSC-Bar, die alleine sein Werk ist wird uns immer an ihn erinnern. An dieser Stelle gebührt Erwin Neubacher ein herzlicher Dank für die vielen Stunden, die er für den Club geopfert hat, aber auch für die vielen eingebrachten Ideen und Vorschläge. Leider viel zu früh von uns gegangen, werden wir deine ehrliche, geradlinige und hilfsbereite Art stets in ehrender Erinnerung behalten.
Wir haben seit 1997 auch jährlich 2-3 Seifenkistenrennen für Kinder durchgeführt und unser Zelt ist uns bei all unseren Veranstaltungen eine grosse Hilfe.

Der Strassenlauf und Fit-Marsch am 26.Oktober ist auch schon über 15 Jahren ein fixer Termin in unserem Veranstaltungskalender.
Ein grosses Anliegen war es uns auch immer den geselligen Teil nicht zu kurz kommen lassen. Bei kleinen Grillfesten luden wir immer unseren vielen Helfern ein um ihnen Dank zu sagen für die vielen Stunden die notwendig waren, um die grosse Zahl der Veranstaltungen durchzuführen.
Die gute Arbeit unseres Vereins am Motorbootsektor, im speziellen die von Erwin Lang, schlug sich 1986 in der Wahl zum Bundessportleiter nieder, drei Jahre später wurde Erwin in die UIM (Weltverband) gewählt. Er gehört heute zu einem 9-köpfigen Gremium und hat bei allen Entscheidungen ein wichtiges Wort mitzureden.

Rückblickend nach 30 Jahren, waren es über 300 Veranstaltungen, es war viel Arbeit, aber es hat immer Spaß gemacht. Wir hatten Freude an gelungenen Veranstaltungen, aber noch mehr freuten wir uns über die vielen großen Erfolge unserer aktiven Rennfahrer.